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Wie umgehen mit der Einführung von ChatGPT?
Artikel von Kai Ehlers, Autor und Vortragsredner
Seit Kurzem steht das neueste Produkt transhumanistischer Technik auf der Tagesordnung für alle, die im gesellschaftlichen Austausch nicht abgehängt werden wollen, daran teilnehmen wollen – oder müssen: ChatGPT. Es ist seit kurzem auf Handys, Laptops oder PCs für die breite Öffentlichkeit verfügbar und benutzbar, von den einen als Bereicherung der Alltagskommunikation begrüßt, von anderen abgelehnt, weil es die Ausbildung eigenen Denkens durch Maschinen ersetze. Frage ist also, was ChatGPT ist und wie damit umgegangen werden kann.
Kai Ehlers, geb. 1944, studierte Geschichte, Publizistik und Theaterwissenschaften in Göttingen und Berlin, war aktiver Teilnehmer der außerparlamentarischen Opposition von 1968 (APO) in Berlin, lebt seit 1971 als politischer Journalist in Hamburg. Er ist als Buchautor tätig, als selbstständiger Radio- und Pressejournalist sowie Veranstalter von Vorträgen, Seminaren und Projekten www.kai-ehlers.de ; E-Mail:
Machen wir ein kleines Experiment: Wer ChatGPT auf seinem Handy, Laptops oder PC aufruft, wird von der Formel begrüßt: „Hallo Mensch, ich bin ein GPT-betriebener AI-Chatbot. Frag mich alles.“ Auf die Frage, wer das „Ich“ ist, das den Nutzer mit der Anrede „Mensch“ derart jovial anspricht, antwortet dieses „Ich“: „Hallo! ChatGPT ist ein fortschrittliches KI-Modell, das entwickelt wurde, um menschenähnliche Konversation zu führen. Es basiert auf der GPT-3-Architektur und verwendet maschinelles Lernen, um auf Fragen und Anfragen zu antworten. Es ist darauf ausgelegt, natürliche Sprache zu verstehen und kontextbezogene Antworten zu generieren. Bitte beachte jedoch, dass ich ein AI-Assistent bin und meine Antworten auf vorherigem Training basieren.“
„Ich“ ???
Auf nochmalige Nachfrage zum „Ich“ präzisiert das Programm:
„‘Ich‘ bezieht sich normalerweise auf die eigene Person, also die Person, die spricht oder schreibt. Es ist ein Pronomen, das verwendet wird, um sich selbst zu bezeichnen. Es kann auch verwendet werden, um sich auf eine andere Person zu beziehen, wenn man über sich selbst spricht. ‚Ich‘ ist ein Ausdruck der individuellen Identität und Selbstwahrnehmung.“
Und schließlich werden die Nutzer vom Programm auch bereitwillig aufgeklärt, was sie unter der „KI“, auf der sein „Ich“ basiere, zu verstehen haben:
menschenähnliche Intelligenz und kognitive Fähigkeiten imitieren oder simulieren
„KI steht für künstliche Intelligenz. Es handelt sich um ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Entwicklung von Systemen und Programmen befasst, die in der Lage sind, menschenähnliche Intelligenz und kognitive Fähigkeiten zu imitieren oder zu simulieren.
Das Ziel der künstlichen Intelligenz ist es, Maschinen und Computern die Fähigkeit zu geben, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern würden. Dazu gehören beispielsweise das Lernen, das Problemlösen, das Verstehen natürlicher Sprache, das Erkennen von Bildern und Mustern, das Planen und Entscheiden sowie das Anpassen an neue Situationen.
Es gibt verschiedene Ansätze und Techniken in der künstlichen Intelligenz, darunter maschinelles Lernen, neuronale Netze, Expertensysteme, natürliche Sprachverarbeitung und Robotik. KI findet Anwendung in vielen Bereichen wie der Medizin, der Automobilindustrie, der Finanzwelt, der Robotik, der Spracherkennung und -übersetzung, der Bilderkennung und vielen anderen.
Es ist wichtig anzumerken, dass KI-Systeme auf Algorithmen und Daten basieren und keine tatsächliche menschliche Intelligenz oder Bewusstsein besitzen. Sie können jedoch komplexe Aufgaben automatisieren und Muster erkennen, um nützliche Informationen und Erkenntnisse zu liefern.“
Soweit also kein Problem? Keine Verwechslungen zwischen „Mensch“ und Maschine“ zu befürchten? Oder verbergen sich hinter dieser eingängigen Fassade, die nützliche Alltagshilfe verspricht und die so harmlos ausgewogen, geradezu „selbstkritisch“ daherkommt, vielleicht doch Tendenzen, die genauer zu hinterfragen sind und vor denen wir uns hüten müssen?
Werden grundlegende Kategorien des Menschseins in nachhaltiger Weise verschoben?
Da stellt sich als Erstes die Frage: Müssen wir uns von einer Maschine von Du zu Du als Ich ansprechen lassen? Werden da nicht grundlegende Kategorien des Menschseins in nachhaltiger Weise verschoben? Was ist von der Auskunft des Programms zu halten, dass das Ich, dass die Maschine richtig als „Ausdruck der individuellen Identität und Selbstwahrnehmung“ beschreibt, sich „normalerweise“ auf die eigene Person beziehe? Tritt uns mit ChatGPT der Anspruch auf ein Ende dieser Normalität entgegen? Ein „Ich“ ohne Selbstwahrnehmung und ohne Identität, das aber den Anspruch stellt, ein Ich zu sein?
Des Weiteren: Worauf wird die „Kommunikation“ des Programms „trainiert“, wenn die ihr zugrunde liegende „KI“ dafür eingerichtet wird, „menschenähnliche Intelligenz und kognitive Fähigkeiten zu imitieren oder zu simulieren.“? Kann aus Imitation und Simulation menschlicher Intelligenz etwas anderes Hervorgehen als die Fortschreibung bisherigen Wissens, selbst bei unendlicher Kombination der einmal gesammelten Daten?
Dankenswerterweise erklärt das Programm „selbst“ auf eine Frage nach dem Wetter von Morgen, es könne keine Prognosen abgeben, dafür solle man sich an den Wetterdienst wenden. Auch auf schärfere Fragen wie die nach dem möglichen Ausgang des gegenwärtigen Krieges in der Ukraine gibt das Programm – bis auf die „Ich“-Anmaßung – korrekt, aber ebenso nichtssagend wie bei der Frage nach dem Wetter, Auskunft mit einem gestanzten Satz wie diesem: „Als AI-Assistent kann ich keine Vorhersagen über die Zukunft machen. Der Ukrainekrieg ist ein komplexes geopolitisches Thema, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Es gibt verschiedene mögliche Szenarien und Ergebnisse, die von politischen Entscheidungen, internationalen Beziehungen und anderen Faktoren abhängen. Es ist wichtig, aktuelle Nachrichten und Analysen zu verfolgen, um sich über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.“
Solche Auskünfte könnte man maßvoll nennen, insofern sie den Rahmen des Bekannten nicht überschreiten, genau betrachtet, leere Worthülsen sind, und sich beruhigt zurücklehnen.
Es öffnen sich gigantische Schleusen der Manipulation.
Aber es bleibt die generelle Frage, welche Durchschnittswerte aus der bloßen Kombination bisheriger Daten auf dem Stand gültigen, schärfer gesprochen herrschenden Wissens unter Aussonderung von Besonderheiten von der Maschine gewonnen und ausgegeben werden. Da öffnen sich in der Auswahl der verwandten Daten gigantische Schleusen der Manipulation für die Betreiber solcher Programme, sagen wir salopp, Möglichkeiten eines von der „trainierten“ Maschine auf die Gesellschaft rückwirkenden „Trainings“. Das gilt nicht nur für ChatGPT, sondern für alle vergleichbaren Programme wie Llama, Bard und alle, die ChatGPT mit Sicherheit folgen werden. Das Zukunftsbild, das sich daraus bei massenhafter Nutzung solcher Programme ergibt, ist monströs.
die Herrschaft der Maschine über den Menschen
Hier angekommen, öffnet sich die ganze Dimension der heutigen Zivilisationskrise als einer ins Dystopische wachsenden Herrschaft des immer extremer anwachsenden toten Kapitals einschließlich seines Verwaltungsapparates über die lebendige Arbeit oder einfacher gesagt, der Maschine über den Menschen, insonderheit der digitalisierten Kriegsmaschinerie; das ist nicht zuletzt die atomare, deren Kontrolle durch den Menschen bei extrem schrumpfenden Vorwarnzeiten ohne „KI“ schon jetzt kaum noch möglich ist. Schärfer gesprochen, hängt die Kontrolle der Vernichtungsmaschine in zunehmendem Maße von einem fehlerfreien, Funktionieren der „KI“ ab. Die Fehlerfreiheit ist aber nicht garantiert, nicht zuletzt deshalb nicht, weil die „KI“ in ihrer Bilderkennung (Verwechslung von Wolken mit festen Gegenständen, etwa Raketen u.a.), unter Umständen „halluziniert“, wie die Vergangenheit gezeigt hat. „Sicherheits“experten sprechen hier unumwunden von „Risiken eines Atomkriegs aus Versehen“ – das ist schon mehr als ein Tanz auf dem Vulkan.
stellt sich wieder einmal die Frage: Was tun?
Bei diesem Blick in den Abgrund stellt sich wieder einmal die Frage: Was tun? Können wir, kann der einzelne Mensch überhaupt noch etwas gegen den Lauf dieser Entfremdung des Menschen von sich selbst unternehmen? Die Antwort kann nur ein trotziges „Ja“ sein, „Eben deswegen!“ Eben weil eine Nivellierung lebendigen menschlichen Austausches auf das technisch Normierte droht, eben weil Kommunikation auf ein Mittelmaß hin normiert wird, ist es nötig, solchen Instrumenten wie ChatGPT zwar ihren Platz als nützliche Helfer zuzuweisen, nicht anders als einem Lexikon, im Übrigen aber das lebendige Gespräch, den lebendigen geistigen und emotionalen Austausch in den Mittelpunkt des sozialen Lebens zu rücken.
www.kai-ehlers.de
weiterer Artikel im Oktober 2023
Die Künstlerin Gail Langstroth
visual artist, poet, performer, eurythmist
In der Retrospektive „Before Now — After I“ wird der Weg, den die US-Künstlerin Gail Langstroth mit ihren vielfältigen Werken gegangen ist, nachgezeichnet.
Von den Ursprüngen ihrer künstlerischen Tätigkeit in ihrer Jugend in Montana (USA), ihrem Weg nach Europa — die Jahre in Deutschland und Spanien wo sie sich intensiv der Eurythmie widmete, die zwei Studienjahre im Hamburger Priesterseminar. Wieder zurück zu ihren Wurzeln in die USA, erweiterte sie ihr künstlerisches Schaffen und wurde Lyrikerin.
Ihr innigstes Anliegen ist dabei immer, alle künstlerischen Disziplinen miteinander zu verbinden und zusammen zur Darstellung zu bringen. In ihren zahlreichen Live-Performances sowie in ihren Videos hat Gail Langstroth dies immer wieder sichtbar werden lassen.
Ihr Werk umfasst unzählige Zeichnungen, Skizzen, Collagen, Eurythmie-Performances (Videos) sowie zahlreiche Gedichte und zwei Bücher. Eine Auswahl von alldem wird in dieser Soloausstellung gezeigt. Live-Performaces begleiten die Ausstellung, in denen die Künstlerin den Dreiklang Wort—Bewegung—Bild für das Publikum künstlerisch erleb- und wahrnehmbar werden lässt.
Artist Statement: Gail Langstroth
I am not after the pearl, rather
the uncomfortable grain.
I want unresolved raw, the granular rub, the weathered smudge
and slant of a cracked graffiti wall.
To name, shape, dance—I
must feel vulnerable, skinless.
Within Edge-Treacherous I teeter.
Walk with me. Open. Listen.
Künstler-Statement: Gail Langstroth
(Übersetzung)
Ich suche nicht die Perle, sondern
die unangenehmen Körner.
Ich möchte ungelöstes Rohes, das knackige Reiben, den verwitterten Fleck
und die Schräge einer gerissenen Graffitiwand.
Um zu nennen, formen, tanzen –
muss ich mich verletzlich und hautlos fühlen.
Innerhalb Edge-Treacherous / Abgrund-Gefährliches schwanke ich.
Geh mit mir. Sei offen. Höre.
Christine Pflug: Liebe Gail — Du schaffst Ausdruck in Bewegung, Sprache, Film, bildhaftem Gestalten. Wie hat sich das entwickelt? Wie verwandelst du die eine künstlerische Darstellung in die andere?
Gail Langstroth: Jedes Projekt beginnt mit einem Treffen, einer Begegnung. Das Treffen kann die Form eines Gedankens, einer Frage annehmen oder die eines Gesprächs, das ich mit einem Mann anfing, der Dutzende Rosen auf einem Samstagsmarkt kaufte, oder die Form eines Bildes, das entsteht durch ein Gefühl, oder durch etwas, was ich sah während eines Spaziergangs letzten Sonntag. Ich bleibe stehen, passe auf, mache mir vielleicht Notizen. In meiner Gürteltasche trage ich ein Notizbuch und einen Stift. Auf dem Beifahrersitz meines Autos liegt immer Papier. Ob schmerzhaft oder angenehm, was mir begegnet, beginnt zu sprechen, zu informieren, sich zu verändern. Es stößt auf eine innere Notwendigkeit. Der Wunsch entsteht, etwas von dem, was sich im Inneren bewegt, in eine Form zu bringen. Ich reagiere. Die Materialien, auf denen und durch welche, Ideen oder Wünsche umgesetzt werden, hängen von der Präsenz oder Abwesenheit der Idee in der Sinneswelt ab.
Meine Line Drawings, zum Beispiel, werden auf ein Blatt Transparentpapier gezeichnet. Das Papier liegt griffbereit auf dem langen Eichenschreibtisch in meinem Büro. Wenn ich keine Worte mehr habe, wird in dieser Leere ein angespitzter Bleistift zum Griffel, durch den die Linie, die Linien, die Kurven zu fließen beginnen. Kreativität strömt durch eine Kraft und Dimension, die nicht innerhalb der sinnlich wahrnehmbaren Welt liegt.
Jede Kunst hat ihren eigenen Einstiegspunkt, ihre eigene Art des Brennens. Ich muss zuhören und darf meinen Willen nicht erzwingen. Vielmehr öffne ich mich dem Willen der verschmierten Papierstücke, die ich heute auf der Straße fand. Wie können diese Stücke mit anderen Farben, Bildern, Formen ins Gespräch gebracht werden? Die Kunst der Collage.
Oder wenn ich mit Worten arbeite, da das Wort die Substanz ist, die uns Menschen am nächsten kommt, (so empfinde ich es) muss ich mein Ego aus dem Weg räumen. Ich muss wach sein für das Bild, dafür, wie ein Bild spricht. Während der Pandemie habe ich über 50 Gedichte geschrieben, die von der Gewalt gegen unschuldige schwarze Menschen handelten. Als ich eines Tages aus dem Fenster auf meinen Garten blickte, sah ich, wie ein Eichhörnchen sprang und sich einen ganzen Blütenkopf schnappte. Dann eilte es mit seiner Beute den Stamm eines Baumes hinauf, die gelben Blütenblätter breiteten sich wie ein offener Fächer aus. Dieses Bild wurde zur Metapher für den Tod von Rayshard Brooks, einem unschuldigen Schwarzen, der auf dem Parkplatz eines Wendy’s erschossen wurde. Rayshard wurde in einer kurzen Sekunde um sein Leben beraubt.
C. P.: Du bist dein ganzes Leben lang Künstlerin, hast viele Ausbildungen gemacht, viele Auszeichnungen bekommen. Was ist für dich Essenz (– in Sprache ausgedrückt)?
Gail Langstroth: Essenz ist Zugang, Stimme, Demut, Ehrlichkeit, Überraschung und Gnade. Wenn ich das Gefühl habe, endlich mal eine Idee vollständig zu Gestalt zu bringen, merke ich: niemals darf ich meinen ich schaffte es, weil ich der große Meister bin. Mein alltägliches Ego ist nicht der Schöpfer. Klar muss ich versuchen, Tag für Tag präsent zu sein, die richtigen Fragen zu stellen, Geduld zeigen, akzeptieren, was mir das Leben in jedem Moment gibt, sei es eine zugeschlagene Tür, oder ein Morgen, an dem ich aufwache, mein Übraum betrete und merke . . . der sechsmonatige Kampf scheint zu verschwinden. Und dann spüre, wie die Bewegungen, die Worte sein müssen.
Wenn der Weg vorwärts zu gehen scheint, bin ich mir im Klaren, dass es ein Geschenk ist. Das Subtile, was einströmt, ist Gnade.
Essenz ist auch eine Art Puls, der mir zeigt: nicht aufgeben! Mein Leben ist so. Ich fühle mich am lebendigsten, wenn ich kreativ bin.
Der verstorbene amerikanische Dichter Theodore Roethke schreibt: „Kunst ist das Mittel, das wir haben, um den Schaden der Eile wiedergutzumachen. Es ist das, was alles andere nicht ist.“
Inspiriert von Roethkes Worten sage ich, dass das Wesentliche darin liegt, dass ich meiner Liebe zu dem, was ist, treu bleibe.
C. P.: Was ist für dich das Zukünftige in deiner Arbeit?
Gail Langstroth: Wenn ich im Moment sein und im Jetzt leben kann, dann entsteht mein Kunstwerk. Und mein Kunstwerk belehrt mich in gewisser Weise. Das habe ich gestern bei der Überarbeitung der StahlWorte-Performance erlebt. Bei dieser Probe habe ich versucht, in einem Stück, das vor zwei Jahren HEISS war, den Weg zurück und nach vorne zu finden … was ist passiert? Das Künstlerstatement, das ich kürzlich geschrieben hatte, wurde plötzlich zum Subtext für den ersten Abschnitt von StahlWorte. Dieser neu verfeinerte Text wird nun in die Aufführung eingebracht und gibt mir die Möglichkeit, das Werk für mich aktuell zu machen.
Wie könnte ich meine Arbeit in der Zukunft sehen? Ich habe einen Stapel von vier Gedichtmanuskripten auf der Ladefläche eines antiken Kinderwagens links neben meinem Schreibtisch liegen. Fast Flier ist der Name, der in goldenen Buchstaben auf der Seite des Wagens aufgedruckt ist. Vier Manuskripte, eine Kindergeschichte und ein aktuelles Buch, das gerade in Arbeit ist. Ich möchte, dass diese Manuskripte gedruckt werden. Ich habe auch ein paar neue Graffiti-Gassen in Pittsburgh entdeckt. Ich möchte, vor diesen lebenden Hintergründen mit ihren rissigen, dringenden Linien und tropfender Tinte, filmen. Vielleicht findet sich Bach und Goethe genau dort!
Arbeit habe ich. Ideen, immer. Und ich würde meine über 50-jährige spezifische Eurythmieforschung gerne mit jüngeren Studenten teilen, die diesen Weg gehen möchten.
Mein Wunsch: das Brennen lebendig und wach zu halten.
Ich schließe mit einem Zitat von Rudolf Steiner. „Die wirkliche Kunst fängt dort an, wo nichts mehr nachgeahmt wird, sondern aus einem Neuen, Schöpferischen heraus gehandelt wird.“ (GA 271, 1. Juni 1918.)
Und ein paar Dankeschöns: Ich danke Steiner, dass er seinen Weg gegangen ist und ihn gewagt hat. Ich danke meinem Schicksal, denn als 20-Jährige, die in Madrid, Spanien, studierte, traf ich den einzigen Menschen in Madrid, der etwas über Anthroposophie wusste. Ich bin dankbar für jeden echten Lehrer den ich getroffen habe, mit dem ich studieren durfte. Ich danke den Dichtern, Schauspielern, Schlagzeugern, Tänzern, Musikern und Sängern, mit denen ich zusammengearbeitet habe und weiterhin zusammenarbeite. Ich bin dankbar für meine geliebten Toten, Freunde und Familie. Ich bin dankbar, dass ich weiterhin die Möglichkeit habe, in Freiheit Fenster zu schaffen, durch die ich die Welt physisch und spirituell wahrnehmen kann. Danke für meinen Körper, meine Seele, Worte, Gefühle, für Freude. Danke für die Tränen und Mühen, für den Garten voller Zinnien und Sonnenblumen im spätsommerlichen Pittsburgh.
Siehe auch Terminteil:
Gail Langstroth Retrospective
6 —15 Oktober 2023 “Before Now—After I”
exhibition—films—performance
Als Finissage wird ihr Projekt „SteelWords/StahlWorte“, eine orchestrierte 9-teilige Performance, am 14. Oktober 2023 im TONALi Saal zur Aufführung kommen.